Unter den 426 Bürgerstiftungen in Deutschland gehört die in Unna zu den stärksten. Und sie will weiter wachsen. Das Ziel von 10 Millionen Euro Stiftungskapital ist greifbar. Davon profitieren unter anderem junge Menschen in Unna, Initiativen, Vereine, die Kindergärten und Schulen. Große Fördersummen gehen jedes Jahr auch an die Lebenshilfe im Kreis Unna, das Lebenzentrum und natürlich das Unnaer Hospiz als eine Herzensangelegenheit der Stifterinnen und Stifter. Aktuell sind es 631 Menschen und auch Unternehmen, die Geld gestiftet haben, damit die Erträge für das Gemeinwohl eingesetzt werden.
Am 5. Dezember hält die Bürgerstiftung Unna wieder ihr jährliches Stifterforum ab. Dabei präsentiert der ehrenamtliche Vorstand eine Entwicklung, die beachtlich ist. Inzwischen liegt das Stiftungskapital, also das Geld, das Unnaer Bürger und Unternehmen auf ewig bei der Stiftung angelegt haben, bei 9,8 Millionen Euro. Damit ist die Unnaer Stiftung eine der stärksten im Land.
Im Durchschnitt haben Bürgerstiftungen in Deutschland 1,3 Millionen Euro Kapital. Inzwischen steigen Zinssätze wieder, sodass es der Stiftung etwas leichter fallen sollte, mit ihrem Kapital Erträge zu erzielen, die dann in Projekte fließen können. Die jährlichen Ausschüttungen liegen aber auch jetzt schon auf hohem Niveau. Die Fördersumme betrug in diesem Jahr rund 360.000 Euro – zieht man die Erträge der Treuhandstiftungen der Familien Schabsky und Heimann hinzu.
Die Summe ist fast das Sechsfache des Durchschnitts der deutschen Stiftungen und entspricht knapp 6 Euro pro Einwohner. Nur sechs Bürgerstiftungen in Deutschland haben höhere Pro-Kopf-Fördersummen, wie de aktuelle „Report Bürgerstiftungen“ ausweist. Nicht zum ersten Mal stellt die „Stiftung Aktive Bürgerschaft“ diesen Ranglistenplatz für Unna fest. „Das ist für die Region Unna ein schönes Ausrufezeichen“, sagt Klaus Moßmeier vom Stiftungsvorstand.
Ein weiteres Aushängeschild ist das Gütesiegel für Bürgerstiftungen, das die Unnaer in diesem Jahr einmal mehr bekommen haben. Unabhängig geprüft und bestätigt wurde, dass die Stiftung zehn Merkmale erfüllt, dazu zählen Transparenz, Unabhängigkeit, lokales Engagement und Vielfalt in der Satzung und bei den Spendenzwecken.
Aktuell, berichtet Stiftungsvorstand Klaus Moßmeier, laufen Gespräche mit Kultureinrichtungen, um in Unna neue Angebote insbesondere für junge Menschen zu ermöglichen. Den Nachwuchs hat der Stiftungsvorstand auch im Blick bei einer Planung für das Unnaer Kinder- und Jugendparlament. Er soll ein Budget von der Stiftung bekommen, um eigene Projekte entwickeln und auch umsetzen zu können.