43 Kinder waren angemeldet, fast alle sind – trotz des Wetters gekommen. Außerdem 15 Kinder aus Syrien, Afghanistan, Somalia und Kenia, die über die Initiative Weltoffen im Bornekampbad ins Wasser sprangen. Sie alle hatten nicht nur eine Woche Spaß, sie werden so schnell auch nicht ertrinken. Die Kinder haben das Element Wasser kennen- und die meisten auch das Schwimmen gelernt: ein toller Erfolg für die Mädchen und Jungen als auch für die Bürgerstiftung Unna, die das Ferienangebot bereits zum vierten Male zusammen mit dem Bornekampverein organisiert hatte. Es trifft den Nerv und tut Not. Allein im ersten Halbjahr diesen Jahres sind in Deutschland 300 Menschen ertrunken. Immer weniger Kinder können schwimmen. In Coronazeiten gabs gar keine Kurse und aktuell leider auch immer weniger Pädagogen, die das Schwimmen in der Grundschule lehren könnten.
Der Partner Bornekampverein konnte sich wieder auf ein tolles Schwimmlehrer-Team verlassen: auf Emmanuel Grote (25), alter Hase im Schwimmgeschäft, auf den neu ausgebildeten Rettungsschwimmer Timo Brönhorst und die angehende Schwimm- und Grundschullehrerin Jacqueline Mirabella. Nicht zu vergessen Owais Al Hariri aus Syrien (20), auch ausgebildeter Rettungsschwimmer, der mit den Flüchtlingen die gleiche Sprache spricht, was natürlich beim Unterricht eine große Hilfe ist. Mattheo Mues (10) jedenfalls war überglücklich und strahlte, als er Urkunde und das Seepferdchen in Empfang nehmen konnte. Er hatte vor Corona schon mal einen Anlauf genommen, das Schwimmen zu lernen. Dann bremste das Virus alle Bemühungen aus. Vater Stefan war voll begeistert von der sportlichen Woche: „Das Team hat ganze Arbeit geleistet. Einfach klasse!“ Jessica Mense, Vorsitzende des Bornekampvereins, gab das Lob auch an die Kinder zurück: „Die waren super motiviert und grell aufs Wasser.“ Das hat hier übrigens mittlerweile 27 Grad. So war auch der viele Regen in der Schwimmwoche mit täglich zwei Übungseinheiten kein Thema…
Im kommenden Jahr wird es das Angebot wieder geben, und vielleicht setzt die Bürgerstiftung noch eins drauf. Es gab etliche Anfragen von Erwachsenen, die nicht schwimmen können, es endlich lernen wollen, verriet Jessica Mense. Ihnen ein entsprechendes Angebot zu machen, heißt auch hier: Leben retten!