UNsere Bürgerstiftung – nachhaltiges Engagement für eine bunte Stadtgesellschaft

Knapp 100 Gäste hatten sich angemeldet, so vorsichtig wie möglich, so kurz wie möglich sollte das Stifterforum der Bürgerstiftung Unna ausfallen. Aber nach zwei Jahren Pandemie und ausschließlich digitalen Informationen war es an der Zeit, einmal wieder persönlich zusammenzukommen und den Stifter*innen einen Überblick über den Status Quo, die Entwicklung, vor allem die Fördermaßnahmen und Projekte zu geben. Eigentlich gab es – zumindest für die Bürgerstiftung – nur Positives zu berichten, in einer an sich schwierigen Zeit. Allein die Zahlen sprechen erst einmal für sich: Aktuell unterstützen 623 Stifter/innen die gemeinnützige Sache. Das Stiftungskapital der Bürgerstiftung Unna ist auf 9,22 Millionen Euro angewachsen, das Spendenaufkommen war nie höher. In 2020 konnten (auch dank der Erbschaft Wolfgang Scheele) knapp 417 000 Euro Spendeneinnahmen verbucht werden, in 2021 immerhin auch 155 000 Euro. Damit schaffte es die Bürgerstiftung Unna beim Benchmark Spendeneinnahmen unter die TOP 10 der mittlerweile 420 Bürgerstiftungen in Deutschland  – belegte mit gespendeten 6,33 Euro pro Einwohner sogar Platz 6. Bei diesem Ranking wird das kleine Unna in absoluten Zahlen nur von so großen Bürgerstiftungen wie Düsseldorf, Hamburg oder Berlin überholt.

Klaus Moßmeier, neuer Sprecher des Vorstands, der jüngst für Werner Overwaul übernommen hat, machte deutlich: „Es bleibt bei einer kontinuierlichen Dynamik.“

Corona zum Trotz oder gerade deswegen – die Bürgerstiftung hilft!

Corona zum Trotz oder gerade wegen der lang anhaltenden Pandemie hat die Bürgerstiftung etliche Aktionen unterstützt. In den Sommerferien hieß es wieder „Wir sind draußen, Ferien vor der Haustür 2021″. Außerdem finanzierte die Bürgerstiftung erstmals auch ein Summer Dance Camp für Kinder, die unter schwierigsten Bedingungen die vierte Klasse zum Abschluss brachten. Die Blühstreifen im Unnaer Osten haben Sie sicher bemerkt und bewundert. Klar, dass wir uns hier engagieren. Außerdem gab’s 50 neue Gießkannen für Unnas Friedhöfe.“Schulstarter-Sets“ für bedürftige Familien mit Kindern wurden zusammengestellt und über die Unnaer Tafel verteilt. Corona hat den Kindern auch einen Strich durch den Schwimm-Unterricht gemacht. Deshalb lernten Mädchen und Jungen aus den 3. und 4. Schuljahren mit der Bürgerstiftung Unna das Schwimmen. Denn Schwimmen gehört zur Allgemeinbildung, finden wir und ist lebenswichtig!

Allein 22 000 Euro bekamen die Unnaer Grundschulen wieder für außerschulische Sportangebote, die sie selbst organisieren, die wir als Stiftung finanzieren. Ferien für behinderte Menschen, eine neue Kinderküche für den Katharinentreff, Geld für Seniorenprojekte oder Spezialanschaffungen für die Lebenshilfe oder das Lebenszentrum Unna: Das sind nur einige Beispiele. Die Bürgerstiftung ist für gute Ideen und Förderprojekte immer ansprechbar und hilft da weiter, wo Hilfe gebraucht wird.

Schließlich wurden auch noch einmal 70 000 Euro in die Hand genommen, davon viele Spenden von UnnaerInnen, um in drei Hilfwellen (März und Mai, Juni, Juli) 2000 Einkaufsgutscheine an bedürftige Familien mit Kindern zu verteilen. Die waren und sind von Corona und dem fehlenden und instabilen Kita- und Schulalltag besondern hart getroffen. Es bleibt wohl auch künftig die Gewissheit: Die Sorgen und Nöte sind groß – auch in unserer Stadt. Deshalb: Helfen Sie, spenden Sie!

Foto: Sabrina Zeuge

Klaus Moßmeier (Foto), Vorsitzender des Stiftungsvorstands, machte noch einmal deutlich, wie wichtig in Niedrigzins-Phasen das Spenden und ein großes Spendenaufkommen sind: Die Bilanz der vergangenen Jahre zeige aber auch, was über Stiftungsfonds und Testamente alles möglich sei. Er betont, dass gestiftetes, gespendetes Geld nachhaltig und ganz im Sinne der Stifter/innen ausgegeben werden könne. Für Werner Kolter, Vorsitzender des Stiftungsrates (Foto unten links), quasi das Aufsichtsgremium, ist die Bürgerstiftung Unna im 16. Jahr ihres Bestehens vorbildlich und breit aufgestellt und in der Mitte der Bürgerschaft fest verankert. Er lobt die beispielhafte Bereitschaft, persönliche Verantwortung zu übernehmen, damit eine Stadtgesellschaft funktioniert.

Foto: Sabrina Zeuge
Foto: Bürgerstiftung

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Stiftungsrat (Foto oben rechts) hat sich im Jahre 2021 satzungsgemäß in zwei Präsenzsitzungen unter Corona-Bedingungen am 28. Juni schwerpunktmäßig mit dem Jahresabschluss 2020 sowie dem Wirtschaftsplan 2021 beschäftigt und in einer zweiten Sitzung am 22. November 2021 die Sachstandsberichte zur aktuellen Stiftungsentwicklung sowie das Spendenaufkommen und die Kapitalanlage-Strategie erörtert. Neu in den Stiftungsrat gewählt wurden sDr. Anke Hein (Medizinerin), Raphael Schulna (IT-Experte), Michael Volkery (Orthopädie-Schuhmachermeister). Unnas Bürgermeister Dirk Wigant ist qua Amt im Stiftungsrat.

Zum Schluss wurde Werner Overwaul (m.) noch einmal besonders geehrt. Seit 2006 war er Vorstandssprecher der Stiftung, ihr Gründer und sicher auch ihr stärkster Motor. Von seinem Nachfolger Klaus Moßmeier (r.) gab’s im Beisein vom Stiftungsrat-Vorsitzenden Werner Kolter eine große Flasche Schampus. Leider nicht gekühlt, „sonst hätte ich jetzt allen einen ausgegeben“, meinte Werner Overwaul mit einem Augenzwinkern.

Foto: sim

Hier die komplette Präsentation des Stifterforums. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Blättern und Lesen.

2022-04-27_Präsentation_Stifterforum_final