Was ist wirklich wichtig im Leben? Nach 56 Jahren im Beruf, davon 48 Jahre als selbständiger Dachdeckermeister, aber auch nach persönlichen Schicksalsschlägen und der Sterbebegleitung der Schwester stand für Holger Joachim Wiese fest: Geld ist ganz sicher nicht alles. Und es war noch genug Bares da, um damit Gutes zu tun. 200 000 Euro legten Hans-Joachim Wiese und seine Frau Roswitha jetzt unter dem Dach der Bürgerstiftung Unna in den Wiese Familien-Stiftungsfonds. Mit den zu erwarteten Zinsen sollen vor allem Projekte im Bereich Umwelt und Naturschutz gefördert werden, betont der ehemalige CDU-Stadtrat und stellvertretende Bürgermeister. Er habe immer sehr bewusst gelebt, sagt Wiese, und nachhaltig. Er sei auch nicht an Fernreisen interessiert gewesen und in der Welt herumgeflogen. Wieses möchten seinen zwei Kindern, den Enkeln, eben der nachfolgenden Generation keine zerstörte Umwelt hinterlassen. Der 71-Jährige kam mit sechs Jahren nach Unna, sein Vater war aus Ostpreußen geflüchtet und hatte sich zuvor in
Elisabethfehn selbständig gemacht. Hans Joachim Wiese war schon mit 22 Jahren Dachdeckermeister und war fortan sein eigener Chef. Ehefrau Roswitha managte all die Jahrzehnte die Buchführung. In der Spitze hatte der Unnaer Dachdeckerbetrieb 120 Mitarbeiter/innen und irgendwann auch einen Satellit in Thüringen. Die Firmenübernahme/Übergabe ist gut gelaufen. Wieses sind jetzt Rentner, Unruheständler sagt man ja, häufig, gerne und am allerliebsten aber sind sie Oma und Opa…