Welche Angebote bereichern das Leben im Perthes-Zentrum und kommen bei den Bewohnerinnen und Bewohnern gut an? Was fehlt hier eigentlich noch? Was wünschen sich die Menschen? Diese Fragen stellt sich das Team um Einrichtungsleiterin Helga Maday ständig und entwickelt immer neue Ideen für sinnvolle Aufgaben und Beschäftigungen der zum Teil behinderten Menschen, die hier in Kamen wohnen und leben. Leider passen Extra-Wünsche nicht ins Budget, und deshalb ist die Bürgerstiftung Unna seit Jahren schon ein verlässlicher Partner, wenn es ums Spenden geht. Eine mobile Küche (Foto) konnte dank der Stiftung angeschafft werden. Selbst entworfen und selbst gebaut kann sie in allen Wohnbereichen eingesetzt werden – ob Waffeln gebacken werden oder Schoko-Muffins, ob ein Eintopf nach Omas Rezept auf dem Speiseplan steht, Marmelade oder Tomatensoße mit frischem Gemüse aus eigener Ernte gekocht werden soll. Gefördert wurde auch eine Rollstuhlschaukel fürs Außengelände, ein Insektenhotel und ein Gewächshaus, in dem die selbst gezogenen Nachtschattengewächse (Tomaten) wachsen. Denn im Perthes-Zentrum gibt’s eine aktive „Gärtner-Truppe“, deren Mitglieder früher auf der eigenen Scholle ackerten und die ihren grünen Daumen jetzt an der Perthesstraße ausleben.
Wellnessoase für den persönlichen Wohlgenuss
Mit Unterstützung der Bürgerstiftung konnte ein Zentralbad zur Wellnessoase (Fotos unten) umgebaut werden, was die Seniorinnen und Senioren bei
einer individuellen Auszeit sehr genießen.
Neu ist ebenfalls ein Internetfähiger Care-Table, der Musik, Spiele, Gedächtnistrainings oder Rezeptbücher aufrufen kann und mit dem sich die Seniorinnen und Senioren hier gerne beschäftigen. Der Knaller jetzt im Frühling ist aber ganz sicher das Rollstuhlfahrrad – ein elektrisch betriebenes Rad, das Mitarbeiter oder Angehörige mit nicht mehr mobilen Menschen, die im Rollstuhl sitzen, benutzen und so den Aktionsradius erheblich erweitern können. Mal eben zusammen zur Eisdiele radeln? Kein Problem! Von den sinnvollen und Sinn stiftenden Anschaffungen und dem Leben im Perthes-Zentrum konnten sich jetzt die Stiftungsvorstände Simone Melenk und Klaus Moßmeier ein Bild machen – dank der Einladung der Perthes-Stiftung, die sich einmal mit einem gemütlichen Kaffeetrinken und anschließender Hausführung bedankte. Ohne lang zu überlegen meldete sich Klaus Moßmeier zur Probefahrt und ließ sich von Paula Föst vom Sozialen Dienst einmal ums Haus fahren. Sein Fazit nach der großen Runde: „So sicher bin ich noch nie kutschiert worden.“
Familie Gröpper Stiftungsfonds
Der Kontakt zum Perthes-Zentrum in Kamen entstand durch die Unnaer Familie Gröpper. Mutter Gröpper und ihre erwachsene Tochter hatten hier den behinderten Sohn, beziehungsweise den Bruder untergebracht. Sie sorgten für ihn und wollten ihn nicht zuletzt mit einem Stiftungsfonds unter dem Dach der Bürgerstiftung Unna auf Lebenszeit finanziell absichern. Dann starb aber überraschenderweise die Tochter zuerst, viel später erst die Mutter. Sohn Harald blieb allein zurück und wohnte bis zu seinem Tod im Perthes-Zentrum. Es war klar, dass die Familie der Einrichtung immer zugetan war und wollte, dass die Zinserlöse aus ihrem gestifteten, angelegten Geld (immerhin 2,3 Millionen Euro) u.a. auch in dieses Haus fließen, in dem sich Harald Gröpper immer sehr wohl gefühlt hat. Dafür trägt die Bürgerstiftung Unna Sorge, fragt jedes Jahr nach Wünschen oder nicht finanzierten Projekten und schüttet dafür gerne das nötige Geld aus. In der Pipeline steckt eine größere Gestaltungsidee für den hauseigenen Park: ein fachkundig angelegter Sinnesgarten mit kleinem Amphitheater…

Zur INFO: Das Perthes-Zentrum Kamen ist eine helle, moderne und freundliche Einrichtung mit 111 Einzelzimmern und 20 Doppelzimmern für pflegebedürftige Menschen. Das Haus ist diakonisch geprägt und fußt auf dem Anspruch und der Verpflichtung, Nächstenliebe zu leben und die diakonische Tat umzusetzen. Das Pflegeheim, das sich in Trägerschaft der Evangelischen Perthes-Stiftung befindet, zählt aktuell 151 Bewohnerinnen und Bewohner, die von 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Bereichen Pflege, Verwaltung und Technik versorgt werden. Zudem gibt es etwa 40 Kräfte in der Hauswirtschaft.