Die kostenlosen Schwimmkurse der Bürgerstiftung Unna haben längst Tradition. Bereits zum fünften Male strömten Mädchen und Jungen in der letzten Ferienwoche ins Bornekampbad – allesamt Grundschüler, die noch nicht schwimmen können – um endlich Sicherheit im kühlen Nass zu erlangen. Schwimmen können heißt: im Wasser überleben können und bestenfalls Leben retten. 37 Mädchen und Jungen arbeiten in dieser Woche daran – darunter auch mehr als ein Dutzend Kinder aus Flüchtingsfamilien aus Eritrea, Afghanistan oder Syrien. Da passt es gut, dass mit Owais und Fadeh zwei Schwimmlehrer engagiert sind, die auch arabisch sprechen. Daneben lehren Emanuel, Laura und Alice Kindern die richtigen Bewegungsabläufe, um sich über Wasser zu halten. Am Ende der Woche steht dann vielleicht das „Seepferdchen“ auf dem Zeugnis, das erste offizielle Schwimmabzeichen.
Die Kinder, die jetzt schwimmen lernen, bleiben dem Bornekampbad später auch als Gäste erhalten, weiß Vereinsvorsitzende Jessica Mense. So finde im Becken und auf der Wiese auch „vernünftige Integration“ statt, ist sie überzeugt. Dass in den Ferien „freier Eintritt für Kinder“ gilt, ließ die Schlangen vorm Bad mitunter lang und länger werden. Die Wassertemperaturen liegen dank der neuen Photovoltaik-Anlage inzwischen bei 28 bis 30 Grad. Nur draußen war es gestern noch wärmer…
Zur INFO:
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft nennt alarmiernde Zahlen zur Schwimmfähigkeit von Kindern in Deutschland: So hat sich der Anteil der Nichtschwimmer unter Grundschulkindern einer Studie zufolge seit 2017 mehr als verdoppelt. Die DLRG mahnt: Schwimmen müsse man lernen wie Lesen und Schreiben.
Die Zahl der Nichtschwimmer im Grundschulalter hat sich binnen fünf Jahren verdoppelt. Rund 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren konnten 2022 nicht schwimmen, 2023 waren es noch mehr, wie eine Forsa-Umfrage für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zeigt. 2017 lag der Anteil der Nichtschwimmer im Grundschulalter bei zehn Prozent. Wie die Umfrage weiter zeigt, sind weitere 23 Prozent der Kinder nach Angaben ihrer Eltern unsichere Schwimmer. Nur 57 Prozent schwimmen demnach sicher.
Am Anfang steht immer das Planschen…Foto: sim
Auch der Hellweger Anzeiger (HA) war vor Ort und berichtete: