Premiere in Unna, Debüt in der Stadthalle: Dank des Engagements der Bürgerstiftung Unna in Partnerschaft mit der Kulturstiftung der Sparkasse gastiert in diesem Sommer das Klavierfestival Ruhr in unserer Stadt. Der Ausnahme-Pianist Lars Vogt kommt am 9. Juli am Hellweg. Zusammen mit der Neuen Philharmonie Westfalen ist er zugleich auch als Dirigent zu erleben und spielt Wolfgang Amadeus Mozart. Karten gibt es ab sofort im VVK, im i-punkt der Stadt Unna im ZIB, beim Hellweger Anzeiger in der Wasserstraße und exklusiv für Stifterinnen und Stifter direkt beim Klavierfestival Ruhr, Tel. 0201/8966842 (Frau Gasparaitis). Denn für Mitglieder der Stiftung gilt: Für den Preis einer Karte dürfen zwei Besucher dabeisein. Quasi auch einmal als Dankeschön an die Geldgeber.
Selbst Mozarts Klavierkonzerte sind kleine OpernS
Drei Meisterwerke des Universalgenies Wolfgang Amadeus Mozart stehen auf dem Programm, das die Überschrift Mozart pur trägt:
Die Ouvertüre zu „Le nozze di Figaro“ KV 492, die so genannte „Linzer“ Sinfonie Nr. 36 in C-Dur KV 425 und Mozarts spätes Konzert für Klavier und Orchester Nr. 27 in B-Dur KV 595, bei dem man „schon beim ersten Ton die Schönheit dieser Musik erkennt“, schwärmt Festival-Intendant Franz-Xaver Ohnesorg.
Seit nunmehr rund 25 Jahren widmet sich Lars Vogt seiner Leidenschaft, der Musik. Und ob er dies nun solistisch, als Kammermusiker bei seinem Festival in Haimbach oder mit Pult-Größen wie Andris Nelsons und Spitzenorchestern wie den Berliner und Wiener Philharmonikern tut – stets erweist sich Vogt als ein musikalischer Glücksfall. Denn für ihn zählt das Menschliche in der Musik. Und diese menschliche Stimme bringt er nicht zuletzt in den Meisterwerken von Bach, Beethoven und Brahms unnachahmlich zum Klingen.
Besonders aber zum Schaffen Mozarts besitzt Vogt ein langes, inniges Verhältnis. „Mozart versetzt unsere Seele in feinste Schwingungen“, so der uneitle Weltstar, der diesen feinsten Schwingungen immer wieder mit viel Herz nachgespürt hat. Zu den Sternstunden des Mozart-Spiels überhaupt gehört Vogts Einspielung des großen, letzten Klavierkonzerts Nr. 27. Live zu erleben in Unna!
Das Festival ist mittlerweile eine Weltmarke, und viele Weltstars kommen immer wieder gerne. In diesem Jahr soll der Europa-Gedanke tragen.
Prof. Franz-Xaver Ohnsorg schreibt in seinem Vorwort zum diesjährigen Festival, das mit 60 Konzerten von Moers bis Münster von Essen bis Hagen die Besucher lockt:
„2019 jährt sich zum 30. Mal ein Ereignis, das unsere Welt verändert hat: Der Fall der Berliner Mauer. Vier Jahre zuvor wurde das Schengener Abkommen unterzeichnet, durch das der Handel, das Reisen und somit auch das Reisen von Künstlern in Europa so wunderbar einfach und selbstverständlich wurde. Damit haben die meisten von uns gleich zwei politische Ereignisse miterlebt, durch die die zwischenstaatlichen Grenzen in Europa nahezu bedeutungslos geworden sind. Viele Menschen auf unserem Kontinent fühlen sich heute in erster Linie als Europäer.
In den Lebensläufen vieler Künstler des Klavier-Festivals Ruhr spiegelt sich diese europäische Geschichte wieder. Deshalb wollen wir beim Klavier-Festival Ruhr 2019 den Blick vor allem auf die Biografien unserer Künstler lenken. Etwa bei unseren „Rising Stars“, wie unserem diesjährigen Stipendiaten Giuseppe Guarrera, der in Sizilien geboren wurde und jetzt in Berlin lebt, oder auf unsere Debütantinnen Alexandra Dariescu – aufgewachsen in Rumänien, nun in Großbritannien ansässig – und Mariam Batsashvili, die in Georgien aufwuchs, in Weimar studierte und derzeit als „BBC New Generation Artist“ vor allem in Großbritannien ihre künstlerische Heimat gefunden hat. Europäisch geprägtes Weltbürgertum verkörpern vor allem auch „Living Legends“ wie Sir András Schiff, in Budapest aufgewachsen, von der britischen Queen geadelt und in Florenz wohnhaft, wie der in der Schweiz lebende polnische Pianist Krystian Zimerman, oder Alfred Brendel, in dessen Lebenslauf sich europäische Geschichte wie bei wohl kaum einen anderen wiederspiegelt. Geboren wurde er in Wiesenburg, im heutigen Tschechien, seine Schulzeit verbrachte er in Zagreb, studierte in Graz und lebt nun seit vielen Jahren in London. Besonders freue ich mich darüber, dass ein ebenfalls legendärer Pianist das Klavier-Festival Ruhr 2019 eröffnen wird, ein Weltbürger, der einen Großteil der Geschichte des 20. Jahrhunderts durchlebt und durchlitten hat: der inzwischen 95-jährige Menahem Pressler, in Magdeburg geboren, musste als junger Mann vor der Nazi-Diktatur in die USA flüchten und startete von dort aus mit seinem „Beaux Arts Trio“ eine Weltkarriere. Nun vollendet er seine künstlerische Laufbahn mit einer viele Musikfreunde zutiefst berührenden Solokarriere. Oder Martha Argerich, auch sie heute schon eine Legende. Sie kehrt gemeinsam mit dem in Riga geborenen und in Moskau ausgebildeten Cellisten Mischa Maisky bereits zum 25. Mal zum Klavier-Festival Ruhr zurück. „