Ein Hospiz für Unna – mitten in der Stadt, mitten im Leben

Schwarz von Menschen war die Klosterstraße, als das neue Heilig-Geist-Hospiz gesegnet und eröffnet wurde. Was lange währt, wird endlich gut. Jahrelang hat auch die Bürgerstiftung für das Hospiz Geld gestiftet und gesammelt. Und sie wird die Einrichtung mit zehn Plätzen für sterbenskranke Menschen mitten in der Stadt auch weiterhin nachhaltig unterstützen:

Nach dem ökumenischen Gottesdienst ging es zum neuen Hospiz. Hunderte Unnaer waren zur Eröffnung und zum Tag der offenen Tür dabei. Foto: Simone Melenk

Von Anfang an konfessionsübergreifend geplant, kamen 2009 die ersten Pläne für ein Unnaer Hospiz auf den Tisch. Es war ein Glücksfall, das mit dem ehemaligen Kolpinghaus ein stattliches Haus mit großem Grundstück im Herzen der Stadt zur Verfügung stand. Ganz in der Nähe – in der Massener Straße – hatte es bereits 1315 ein Hospital zum Heiligen Geist gegeben, das immerhin bis 1847 segensreich wirkte und Alte, Arme und Kranke versorgt hatte.

Wie einst das Kolpinghaus eine Herberge war, sollte auch das Hospiz eine Herberge für Menschen werden, Gäste, die kommen und gehen können…So drückte es Guido Ponto vom Katholischen Hospitalverbund Hellweg bei der Eröffnung aus. Es war ein langer, mitunter auch steiniger Weg. Am Ende lagen die Baukosten bei 3,7 Millionen Euro, 1,1 Millionen Euro davon sind durch Spenden aufgebracht worden. 10 Gäste finden in dem Haus helle und schöne Zimmer. Für Angehörige gibt es Gästezimmer, außerdem einen Raum der Stille und eine Wohnküche, die Mittel- und Treffpunkt des offenen Hauses werden soll. Architekt Christian Weicken war auch stolz, jetzt den Schlüssel übergeben zu können. Es sei ein helles Haus geworden, sagte er, trotzdem ein sehr warmes Haus. Es sei ein städtischer Bau und doch auch ein sehr privates Haus. Das Hospiz sei funktional und doch voller Atmosphäre. Die neue Leiterin des Hospizes, Marion Eichhorn, freute sich, dass es endlich losgeht. Sie ermunterte die Unnaer Bürger, einfach mal vorbeizuschauen: „Wir sind ein offenes Haus, ein Haus für alle.“

Die Bürgerstiftung war von Anfang an ein Motor

Seit Jahren schon hat die Bürgerstiftung Unna Rückstellungen für das Hospiz gebildet, geholfen, das Stiftungskapital der Heilig-Geist-Stiftung zu erhöhen. Mehr als 200 000 Euro, weiß Bürgerstiftungs-Vorstand Werner Overwaul, seien bisher von der Bürgerstiftung ins Hospiz geflossen. Jüngst erst 55 000 Euro als Spenden für den Bau und die Einrichtung (siehe Artikel im HA) sowie weitere 60 000 Euro für die Gestaltung des Hospizgartens.

Über eine Mehrfachbeauftragung fand die Bürgerstiftung mit Ina Bimberg eine kompetente Garten- und Landschaftsarchitektin, die mit ihren Entwürfen überzeugte. Es sieht jetzt schon toll aus. Im Frühjahr, wenn es wieder sprießt, werden sich die Unnaer dann auch optisch von der qualitätvollen Arbeit überzeugen können.

Der Garten ist fertig (oben die Außenanlagen, unten der Hof) – dank der Bürgerstiftung, die 60 000 Euro dafür bereitstellte – Spenden aus den „Offenen Gärten“, Veranstaltungen und auch runden Geburtstagen.(Fotos: Simone Melenk)