Jeder kann aktiv werden!

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Deutschland gehört zu den Top 10 Ländern mit dem größten CO2-Ausstoss pro Kopf. 2022 lag der durchschnittliche CO2-Fußabdruck in Deutschland bei 10,8 Tonnen CO2.

Zum Vergleich: In Pakistan, dass in 2022 mit großflächigen, durch den Klimawandel verstärkten Überschwemmungen zu kämpfen hatte (bei denen ca. 1.700 Menschen gestorben sind und die damit wahrscheinlich schwerwiegendste Überschwemmungskatastrophe der Welt seit zwölf Jahren ist) beträgt der durchschnittliche CO2-Fußabdruck pro Person zirka eine Tonne CO2e.

Aufgrund unseres hohen Lebensstandards und unseres Verhaltens in Bezug auf Energieverbrauch, Mobilität, Ernähung und sonstigen Konsums verursachen wir sehr viel klimaschädliches Treibhausgas.

Daneben gibt es natürlich eine Reihe von weiteren Verursachern, wie zum Beispiel die Energiewirtschaft, die Industrie, die Landwirtschaft, Gewerbe und Handel sowie die Abfallwirtschaft.

Mit der Absenkung des eigenen CO2-Fußabdruck* alleine wird sich der Klimawandel nicht aufhalten lassen. Es ist jedoch ein sehr wichtiger Baustein. Zusätzlich zu den anderen Maßnahmen die Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, etc. in die Wege leiten müssen. Den ganz wichtig: Jedes Zehntel Grad Erderwärmung mehr oder weniger macht einen großen Unterschied aus! (siehe Infografik)

Du bist der Meinung, dass Du sowieso nichts ausrichten kannst?

Mal angenommen Du fährst, statt mit dem Auto, pro Tag zwei Kilometer mit dem Rad, dann sparst Du 0,4 Kilo CO₂ ein. Das scheint nicht viel zu sein. Aber im Monat sind das dann schon 12 Kilo CO₂ und in einem Jahr 146 Kilo CO₂. Du sparst dann übrigens nicht nur CO₂ sondern auch ca. 92 € an Sprit.

Wenn das jetzt alle 57 Millionen Autofahrende in Deutschland auch machen, dann sind das gerundet 7,73 Millionen Tonnen CO₂ die pro Jahr nicht in die Luft gelangen. Das entspräche immerhin 1,15 % aller CO₂-Emissionen in Deutschland – über alle Sektoren hinweg, also gerechnet für sämtliche Emissionen, die hierzulande pro Jahr verursacht werden. (Quelle: SZ-Klimarechner*)

Wenn jeder von uns etwas macht, dann hat es am Ende eine große Wirkung. Und selbst wenn in Deinem Umfeld Nachhaltigkeit und Klimaschutz vielleicht noch nicht so wichtig sind, so kannst Du vorangehen, andere inspirieren und ein Teil der stätig wachsenden Gruppe von Menschen werden, denen es wichtig ist, in welchem Zustand wir den nächsten Generationen unsere Welt hinterlassen.

Jetzt gilt es aktiv zu werden! Unten findest Du Big Points, mit denen Du schnell Deine CO₂-Bilanz verbessern kannst.

Auführliche Tipps, aufgeteilt nach den unterschiedlichen Handlungsfeldern, wie Du zusätzlich zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz beitragen kannst findest Du auf Folgeseiten. Aber Vorsicht, leider gibt es ganze Reihe von Gründen, warum wir uns dabei so unglaublich schwer tun. (Wenn Du Dich dafür interessierst, warum unser Gehirn darauf programmiert ist den Klimawandel zu ignorieren, dann findest Du weitere Infos dazu u.a. auf Klimafakten.de* oder bei den Psychologists for Future*.)

Machen ist wie wollen, nur krasser.

Mit Big Points den Fußabdruck halbieren.

Was sind Big Points?

Big Points sind Maßnahmen, die ein großes Potential zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks einer Person haben. Ein Big Point kann besonders effektive Einsparungen von etwa einer halben Tonne CO₂e oder mehr pro Jahr bedeuten.

Mit einem Sparduschkopf lässt sich der Wasserverbrauch, und damit auch der Energiebedarf zum Erwärmen des Wassers, bis um die Hälfte reduzieren. Das hilft nicht nur der Umwelt, sondern spart auch Geld.

Zusätzlicher Vorteil: Alle Personen des Haushalts reduzieren damit ihren Fußabdruck!

Mal eben für ein verlängertes Wochenende von Frankfurt nach Barcelona fliegen? Warum nicht? Darum nicht: Fliegen ist die klimaschädlichste Art der Fortbewegung. Es wird nicht nur sehr viel CO₂ (im oben genannten Beispiel 500 Kilogramm) sondern zusätzlich noch eine ganze Reihe weiterer klimaschädliche Stoffe ausgestossen. Der Flugverzicht gilt damit als einer der wichtigsten Big Points. Ist aber auch, je nach Reiseverhalten, eine Herausforderung. Mehr Infos zu dem Thema Flugreisen findest Du u.a. auf der Webseite des Umweltbundesamts*.
Ein gutes gedämmtes Haus beziehungsweise eine gut gedämmte Wohnung verringert den Energieverbrauch beim Heizen. 500 Kilogramm und mehr CO₂ lassen sich pro Person und Jahr einsparen. Auch wenn sich die größten Effekte mit der Dämmung der Gebäudehülle erzielen lassen, gibt es eine Reihe von Maßnahmen die sich innerhalb des Hauses / der Wohnung umsetzen lassen. Tipps für Hausbesitzer gibt u.a. die Verbraucherzentrale auf Ihrer Webseite*. Fünf einfache Tipps zur Wärmedämmung für Mietende sind auf dem Portal co2online* zu finden.

Der geschätzte Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch lag 2021 bei 55,0 kg/Kopf (Quelle*). Der hohe Fleischkonsum ist nicht nur aufgrund der Fleischproduktion an sich sondern auch aufgrund des ressourcenintensiven Anbaus und Transports der Futtermittel problematisch.

Eine vegetarische oder sogar vegane Ernährung vermeidet bis zu einer Tonne (1.000 Kilogramm) an Treibhausgasen. Neben der Vermeidung von Fleischprodukten haben regionale und saisonale Bio-Lebensmittel weitere positive Effekte auf die eigene Klimabilanz.

Der WWF bietet auf seiner Webseite* ein Vielzahl an weiteren Informationen und Rezepten zu diesem Thema. Willst Du wissen, wie sich Dein Fleischkonsum auf Klima, Umwelt und Tierhaltung auswirkt, dann kannst Du dies mit dem Fleischrechner auf Blitzrechner.de* herausfinden.

Der Wechsel des Stromanbieters ist einfach und kann durch die Auswahl eines Ökostromanbieters über 500 Kilogramm CO₂ pro Person einsparen.
Leider garantiert die Bezeichnung ‚Ökostrom‘ nicht, dass mit dem Bezug auch die Energiewende unterstützt wird.

Wenn Du sichergehen willst, dass durch Deinen Strombezug auch Neuanlagen gefördert werden, dann solltest Du auf ein sogenanntes ‚gelabeltes Produkt‘ zurückgreifen. Informationen dazu gibt es beim Umweltbundesamt*.

Wie bereits oben beschrieben, kann es einen großen Unterschied machen, ob Du mit dem Auto oder dem Fahrrad täglich beispielsweise zur Arbeit oder zur Kita fährst. (siehe SZ-Klimarechner*) Ist der Weg zu weit für das Fahrrad? Es gibt weitere Möglichkeiten wie Du Deine Klimabilanz verbessern kannst. Statt des eigenen Autos kannst öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn nutzen (zum Beispiel mit dem 49€-Ticket*), Car-Sharing Angebote (E-Car-Sharing der Stadtwerke Unna*) probieren oder Fahrgemeinschaften mit Kollegen bilden. Geht es für Dich nicht ohne Auto? Dann hat das Umweltbundesamt unter der Rubrik Mobilität* eine Reihe von Tipps für Dich.
Jedes Produkt verbraucht Energie. Sei es beispielsweise bei der Gewinnung von Rohstoffen, dem Herstellungsprozess, des Transports, des Vertriebs, des Betriebs und durch die Entsorgung oder dem Recycling. Die Bezeichnung ‚Klimaneutral‚, die auf immer mehr Produkten zu finden ist, bedeutet in der Regel nicht, dass das Produkt selber nicht klimaschädlich ist, sondern, dass ein Ausgleich mittels Kompensationen geschaffen wurde. (Infos dazu von der Deutsche Umwelthilfe*) Außerdem: Neben dem Energieverbrauch sind die negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen der Herstellung mancher Produkte enorm. (siehe auch: Die Kehrseite des Konsums* auf Planet-Wissen.de) Grundsätzlich gilt:
  • Produkte möglichst lange nutzen.
  • Produkte, die nur selten genutzt werden, ausleihen statt zu kaufen.
  • Produkte gebraucht kaufen.
  • Beim Kauf auf die Nachhaltigkeit (Infos Labeln/Siegeln*) und den Energieverbrauch (Übersicht Energielabels*) des Produktes achten.
  • Produkte, die defekt sind oder nicht mehr gebraucht werden, nicht einfach entsorgen, sondern reparieren, verschenken/verkaufen/tauschen beziehungsweise up- oder recyceln. (Netzwerk Reparatur-Initiativen*)

Sein gewohntes Verhalten zu ändern ist nicht einfach. Vielleicht kannst Du ja mit einem oder zwei Big Points starten und Dich so langsam annähern.

Sei auch nicht zu streng mit Dir. Wenn es Dir zum Beispiel schwer fällt, ganz auf Fleisch zu verzichten, dann iss doch erst einmal weniger davon. Oft ist es besser, zu Beginn weniger von einer Sache zu tun, dafür aber dran zu bleiben, als zu versuchen es gar nicht mehr zu machen und dann aus Frust komplett aufzugeben.

Vielleicht kannst Du Dir im Familien-, Freundes- und/oder Bekanntenkreis ja auch Gleichgesinnte suchen und es mit Ihnen gemeinsam probieren.

Oder bist Du vielleicht der Erste in Deinem Umfeld der sich mit dem Thema ‚Klimawandel‘ aktiv auseinandersetzt. Da kann es dann schon mal komische Reaktionen geben, wenn man zum Beispiel plötzlich etwas Vegetarisches vom Grill möchte, mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt oder nicht mehr das neueste Smartphone besitzt. Lass Dich davon nicht irritieren, sondern sprich ganz offen darüber was Dich bewegt. Du wirst Dich wundern, wieviele Menschen sich schon Geadnken zum Klimawandel machen und vermutlich die gleichen Fragen, Probleme, Ängste haben wie Du.

Mit Big Points den Fußabdruck halbieren

Quelle: Umweltbundesamt CO2-Rechner (Stand 2022)

© Kompetenzzentrum Nachhaltiger Kosum

Link*: https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/konsum-und-produkte/nachhaltiger-konsum

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