STROM

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Die Stromerzeugung verursacht in Deutschland am meisten Treibhausgasemissionen. Neben der Industrie und Gewerbe, Handel, Dienstleistungen sind die Haushalte in Deutschland die größten Stromverbraucher. In 2022 ist der Anteil erneuerbarer Energien am ⁠Bruttostromverbrauch⁠ voraussichtlich deutlich auf rund 46 Prozent gestiegen (Quelle: Umweltbundesamt*).

„Dennoch ist 2022 die zum Erreichen der deutschen Klimaziele erforderliche Reduktion der CO₂-Emissionen ausgeblieben: Deutschlands Treibhausgasausstoß stagnierte bei rund 761 Millionen Tonnen CO₂. Das zeigen aktuelle Berechnungen von Agora Energiewende, die der Thinktank in seiner Auswertung des Energiejahres 2022 veröffentlicht hat. Demnach lag die Emissionsminderung 2022 im Vergleich zum Referenzjahr 1990 bei knapp 39 Prozent und damit zum zweiten Mal hinter dem 2020 erreichten Klimaziel von 40 Prozent. „Die CO₂-Emissionen stagnieren auf hohem Niveau, und das trotz eines deutlich niedrigeren Energieverbrauchs von Haushalten und Industrie. Das ist ein Alarmsignal im Hinblick auf die Klimaziele“, sagt Simon Müller, Direktor Deutschland bei Agora Energiewende.“ (Quelle: Pressemitteilung Agora Energiewende*)

Grund für den stagnierenden Treibhausgasausstoß: Die vergleichsweise günstigere Stromproduktion aus Kohle anstelle von Erdgas.

„Die Kohle-Rückkehr war zum einen durch den hohen Erdgaspreis bedingt, der die Kohleverstromung fast über das ganze Jahr hinweg günstiger machte als den Einsatz von Gaskraftwerken. Zum anderen waren 2022 als Reaktion auf Gas-Versorgungsengpässe Kohlekraftwerke zurück ans Netz geholt worden, sodass Ende 2022 zwei Gigawatt mehr Kohlekapazitäten im Markt waren als Ende 2021. „Die Rückkehr der Kohle steht im klaren Widerspruch zu den Klimazielen“, sagt Simon Müller. „Wir brauchen mehr Tempo beim Erneuerbaren-Ausbau, um Emissionen zu senken und wir müssen den Kohleausstieg 2030 absichern.“ Dies sei auch zentral, um die absehbar höhere Stromnachfrage durch mehr Elektroautos, Wärmepumpen und strombasierte Industrieprozesse klimafreundlich zu decken.“ (Quelle: Pressemitteilung Agora Energiewende*)

Strom sparen

Strom sparen

Der beste Strom ist natürlich der, der gar nicht erst benötigt wird und somit auch nicht erzeugt werden muss.

Strom einzusparen ist nicht nur gut für das Klima, sondern auch für Deinen Geldbeutel. Auf der Seite WOHNEN + HAUSHALT findest Du eine ganze Menge Tipps, wie Du Deinen Haushalt nachhaltiger gestalten kannst und an welchen Stellen Energieeinsparungen möglich sind.

Noch mehr Tipps findest Du im Internet unter anderen beim lokalen Versorger Stadtwerke Unna* oder der Verbraucherzentrale NRW* (Youtube-Videos*). Auch Broschüren in Englisch, Arabisch, Kurdisch und Dari sind bei der Verbraucherzentrale* verfügbar.

Damit Du herausbekommst, wo sich die Energiefresser in Deinem Haushalt verstecken, kannst Du den Verbrauch mit einem Strommessgerät prüfen. Einfach zwischen der Steckdose und dem Gerätestecker gesteckt, verrät Dir die Messung wieviel Strom das Gerät tatsächlich verbraucht. Mit den Ergebnissen kannst Du Dich dann, zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale, zu möglichen Sparmaßnahmen beraten lassen. Dort kannst Du Dir auch kostenlos ein Strommessgerät ausleihen. Informationen dazu gibt Dir die Verbraucherzentrale NRW*. Wohnst Du in Unna oder Umgebung? Dann kannst Du Dich auch an die Stadtwerke Unna* wenden und dort ein Messgerät ausleihen (Kosten 0 – 20 €).

Zu Ökostrom wechseln

Der Wechsel des Stromanbieters ist einfach und kann durch die Auswahl eines Ökostromanbieters über 500 Kilogramm CO₂ pro Person einsparen.
Leider garantiert die Bezeichnung ‚Ökostrom‘ nicht, dass mit dem Bezug auch die Energiewende unterstützt wird.

Wenn Du sichergehen willst, dass durch Deinen Strombezug auch Neuanlagen gefördert werden, dann solltest Du auf ein sogenanntes ‚gelabeltes Produkt‘ zurückgreifen. Informationen dazu gibt es beim Umweltbundesamt* und der Verbraucherzentrale*.

Neben der Möglichkeit, selber erneuerbare Energie mittels PV-Anlage, Wärmepumpe oder Solarthermie zu erzeugen, kannst Du Dich auch an einer Bürgerenergiegenossenschaft beteiligen.

Bürgerenergiegenossenschaften (oft auch einfach als Energiegenossenschaften bezeichnet) sind Akteure der Energiewirtschaft in der Rechtsform einer eingetragenen Genossenschaft (e.G.), die zumeist das Ziel einer dezentralen, konzernunabhängigen und ökologischen Energiegewinnung verfolgen. Sie sind eine Form der Bürgerbeteiligung, vorwiegend auf kommunaler oder regionaler Ebene, und bieten die Möglichkeit, an der Energiewende aktiv mitzuwirken. Sie bieten darüber hinaus auch Anlage- und Investitionsmöglichkeiten in lokale und regionale Energieprojekte. (Quelle: Wikipedia*)

Weitere Informationen zu dem Thema findest Du bei der Verbraucherzentrale Hamburg*.

HINWEIS: Vor Deiner Beteiligung an einer Energiegenossenschaft solltest Du Dich genauesten über die Genossenschaft und deren Satzung informieren. Dort sollte die sogenannte Nachschusspflicht (Mitglieder müssen dann mit eigenem Kapital Verluste ausgleichen) ausgeschlossen sein. Außerdem muss im Fall der Insolvenz mit dem Totalverlust des eingesetzten Kapitals gerechnet werden. Eine Einlagensicherung, wie sie Sparanlagen bei Kreditinstituten haben, gibt es für eine Beteiligung an einer Genossenschaft nicht.

Auch in Unna gibt es eine Energiegenossenschaft. UNsere Energiegenossenschaft engagiert sich für die Energiewende und bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit, sich aktiv für eine nachhaltige und dezentrale Energieversorgung einzusetzen. Unter Unna pflanzt Energie!* findest Du weitere Informationen.

Photovoltaik

Photovoltaik

Photovoltaik ist ökologisch sinnvoll.

Photovoltaik ist die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in Elektrizität. Photovoltaikanlagen amortisieren sich in Deutschland nach ein bis zwei Jahren energetisch – nach dieser Zeit hat die Anlage so viel Energie produziert wie für Herstellung, Betrieb und Entsorgung aufgewendet werden müssen. Konventionelle Energieerzeugungsanlagen mit fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Erdgas amortisieren sich demgegenüber nie energetisch, denn es muss im Betrieb immer mehr Energie in Form von Brennstoffen eingesetzt werden, als man an Nutzenergie erhält. (Quelle: Umweltbundesamt*)

Da eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern sich in den allermeisten Fällen auch finanziell lohnt, macht es Sinn, sich über die Installation Gedanken zu machen. Neben den großen Modulen für die Installation auf dem Dach gibt es auch Stecker-Solargeräte (auch Mini-Solaranlagen oder Balkommodule) genannt. Diese können flexibel beispielsweise am Balkon oder auf dem Garagendach angebracht werden und können den erzeugten Strom direkt per Stecker in das eigene Stromnetz eingespeist werden.

Ausführliche Informationen über PV-Anlagen bzw. Stecker-Solargeräte findest Du im Internet an vielen Stellen. Beispielsweise bei der Verbraucherzentrale (Photovoltaik* / Stecker-Solargeräte*) oder der Stiftung Warentest*. Informationen zum EnergieDach der Stadtwerke Unna findest Du hier*.

Steuerliche Erleichterungen 2023

Mit dem Jahressteuergesetz 2022 ist für kleinere Photovoltaikanlagen eine weitgehende steuerliche Entlastung vorgesehen. Diese betrifft sowohl die Einkommensteuer als auch die Umsatzsteuer. Mehr Informationen dazu findest u.a. bei der Verbraucherzentrale*, bei Haufe* oder der Finanzverwaltung NRW*.

Eignet sich das eigene Dach?

Mit dem Solarpotentialkataster* des Regionalverbad Ruhr kannst Du online prüfen, ob sich Dein Dach für eine PV-Anlage eignet beziehungsweise ob sich die Anlage auch finanziell rentieren kann.

Handlungsfelder